Die FWG nimmt die aktuelle akute Lage mit der Einstellung der Linie 7 wegen Bauarbeiten für die ÖPNV-Nutzer der nördlichen Stadtteile zum Anlass für eine Anfrage in der kommenden Sitzung des Bau- und Grundstücksausschusses am 02.03.2020.
In der Vergangenheit wurde während Baumaßnahmen an den Gleisanlagen der Straßenbahnlinie 7 zwischen der End-Haltestelle „Oppau“ und der Straßenbahnhaltestelle „Berliner Platz“ stets ein Bus-Ersatzverkehr der RNV eingesetzt. Ein Bus-Ersatzverkehr für die Linie 7 kommt nun auch wieder im Zeitraum vom 09.03.2020 bis 19.04.2020 aufgrund von Gleiserneuerungen zum Einsatz, was neben der aktuellen Hochstraßen-Süd-Problematik und der damit verbundenen ohnehin schon gekappten Direkt-Straßenbahnverbindung nach Mannheim für die ÖPNV-Nutzer der nördlichen Stadtteile eine weitere erhebliche Belastung und Einschränkung darstellt.
Ein Bus-Ersatzverkehr für die Straßenbahnlinie 7 ist aufgrund von Erfahrungen aus der Vergangenheit extrem störungsanfällig, da er sehr oft im Stau steht – meist verursacht durch den BASF-Berufsverkehr. Ein Bus-Ersatzverkehr stellt somit definitiv keine zufriedenstellende Alternative zur Straßenbahnlinie 7 dar.
Da in Zukunft erhebliche Groß-Bauprojekte auf Ludwigshafen zukommen, wie der geplante Abriss der Hochstraße Nord, der Bau einer neuen ebenerdigen Stadtstraße und eventuell auch der Abriss und Neubau des Rathauses in der Innenstadt, ist vorhersagbar, dass die Straßenbahnlinie 7 von/nach Oppau wieder für einen sehr langen Zeitraum gesperrt werden muss, da genau in diesem Bereich die 7er-Straßenbahnhaltestellen „Gartenstraße“ und „LU Rathaus“ liegen und diese ebenfalls im Zuge der Groß-Bauprojekte neugebaut werden müssen.
Die FWG möchte mittels ihrer großen Anfrage in diesem Zusammenhang detaillierte Antworten zu möglichen Alternativen erhalten, die auch während der zukünftigen Groß-Bauprojekte rund um die Hochstraße Nord, einen weiteren Betrieb der Straßenbahnlinie 7 ermöglichen würden. Es wäre zum Beispiel denkbar, die Straßenbahnlinie 7 über Friesenheim nach Mannheim umzuleiten, indem entweder die bereits vorhandenen Gleise in der Sternstraße genutzt oder eine zusätzliche Gleisabbiegung im Bereich der Haltestelle „Schopenhauerstr. (AWETA)“ gebaut wird, was auch einen erheblichen Vorteil für die Friesenheimer Anwohner darstellt, da die Rangiermanöver der Linie 10 endlich überflüssig würden.
In Zeiten, in denen eine Verkehrswende – weg vom Individualverkehr – absehbar ist, muss trotz Hochstraßen-Krise ein attraktiver und wetterunabhängiger ÖPNV weiterhin gewährleistet bzw. ausreichende Vorkehrungen getroffen werden, damit die ÖPNV-Nutzer-Zahlen nicht sinken und ein künftiges Verkehrschaos in Ludwigshafen verhindert wird.
Es ist unverzichtbar in diesem Fall heute schon an Morgen zu denken.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Rainer Metz
Fraktionsvorsitzender